Gesellschaft der Freunde und Förderer
der Erwin von Steinbach-Stiftung e. V.


Die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Erwin von Steinbach-Stiftung e. V.“ wurde 1963 gegründet. Sie ist aus dem „Bund der Elsässer und Lothringer e. V.“ (Sitz in Stuttgart) und dem „Bund Vertriebener aus Elsaß-Lothringen und den Weststaaten e. V.“ (Sitz in Mannheim) hervorgegangen. Der Zweck der „Gesellschaft“ ist der Zusammenschluß und der persönliche Kontakt von Menschen, die den deutsch-französischen Kulturaustausch im westeuropäischen Kulturraum, vor allem im Elsaß und in Lothringen, zu fördern wünschen. Jede Betätigung auf politischem, wirtschaftlichem und konfessionellem Gebiet ist aufgrund ihrer Satzung ausgeschlossen.
Sie gibt die Zeitschrift „Der Westen“ und Beihefte zu dieser Zeitschrift heraus und unterstützt Buchveröffentlichungen.

Die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Erwin von Steinbach-Stiftung e. V.“ lebt nach einer Satzung aus dem Jahre 1963; diese ist 2011 letztmals geändert worden. Die „Gesellschaft“ ist vom Finanzamt Stuttgart als gemeinnützig anerkannt.

Die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Erwin von Steinbach-Stiftung“ bezieht sich in ihrem Namen auf die nach dem Meister der Westfassade des Straßburger Münsters (siehe Abbildung) benannte Erwin von Steinbach-Stiftung. Diese Stiftung besteht seit 1961, ist nach hessischem Landesrecht errichtet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie hat die Aufgaben des ehemaligen „Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt am Main e. V.“ übernommen. Dieses Institut war 1920 gegründet worden und mußte seine Tätigkeit 1945 einstellen. Der Zweck des „Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt“ war die Pflege der gemeinsamen wissenschaftlichen und kulturellen Interessen der nach dem Ersten Weltkrieg aus Elsaß-Lothringen Vertriebenen oder mehr oder weniger freiwillig Ausgewanderten. Darüber hinaus sollte das Institut in ganz Deutschland das Verständnis für die Bedeutung von Elsaß-Lothringen für die deutsche Kultur wachhalten und erweitern. Politische Bestrebungen waren dabei ausgeschlossen.

Die vom „Institut der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt am Main
e. V.“ aufgebaute Elsaß-Lothringen-Bibliothek hat – von besonders schmerzlichen Verlusten im Bereich der alten Drucke abgesehen – den 2. Weltkrieg im wesentlichen überstanden. Die Bibliothek ist heute Eigentum der Erwin von Steinbach-Stiftung und wird als Dauerleihgabe der Eigentümerin in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main verwahrt und ständig ergänzt.

Das vom „Wissenschaftlichen Institut der Elsaß-Lothringer im Reich“ errichtete Archiv sollte vor allem Nachlässe elsaß-lothringischer Persönlichkeiten aufnehmen, es erwarb auch älteres archivalisches Schriftgut: so das Archiv der Metzer Patrizierfamilie de Raigecourt und einen Teil des Archivs des Straßburger Domkapitels. Alles, was das Archiv bis 1944 übernommen hatte, wurde am 22. März 1944 bei der Bombardierung Frankfurts vernichtet. Gleiches gilt für die graphische Sammlung, die u. a. Blätter von Wenzel Hollar enthielt, und die Fotosammlung.

Die 15 Nachlässe und Teilnachlässe elsässischer und lothringischer Persönlichkeiten (darunter Ernst Barthel, Robert Ernst, Christian Hallier, Marie Hart, Friedrich Lienhard, Max Rehm, Christian Schmitt, Paul Wentzcke, Oskar Wöhrle), die sich heute heute neben den erhaltenen Verwaltungsunterlagen des „Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich“ (22 laufende Meter) und Verwaltungsunterlagen der Erwin von Steinbach-Stiftung (3 laufende Meter) als Leihgabe dieser Stiftung in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main befinden, sind im wesentlichen erst nach 1945 erworben worden.

Die Erwin von Steinbach-Stiftung, die als Nachfolgerin des „Wissenschaftlichen Instituts der Elsaß-Lothringer im Reich“ angesehen werden kann, gibt selbst wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Geschichte des Elsaß und (Deutsch-)Lothringens heraus, unterstützt den Druck wissenschaftlicher Veröffentlichungen und fördert nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten kulturelle Veranstaltungen. Neunmal hat sie den Erwin von Steinbach-Preis für Verdienste um die Kultur im Elsaß und Lothringen verliehen. Preisträger waren u. a. die Volkskundlerin Angelika Merkelbach-Pinck und der Theologe, Denker und Arzt Albert Schweitzer.

Die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Erwin von Steinbach-Stiftung e. V.“ wird von einem aus drei Personen gebildeten Vorstand geleitet. Der Vorstand wird alle drei Jahre von der Hauptversammlung gewählt. Seit 2014 gehören dem Vorstand die folgenden Personen an: Dr. Rudolf Benl (Vorsitzender), Dr. Jürgen Dettmann (erster stellvertretender Vorsitzender), Annemarie Girardin (zweite stellvertretende Vorsitzende).

Kontaktaufnahme geschieht über den Vorsitzenden.